KPI Trees – die Verbindung zwischen großen Zielen und kleinen Handlungen

06.07.2025

Letztes Mal hatten wir darüber gesprochen, was einen guten KPI ausmacht. Heute wollen wir darüber reden, warum KPIs nie isoliert betrachtet werden sollten.

Kennst du das Gefühl, wenn du morgens einfach nur gestresst in den Tag startest, obwohl du dir eigentlich fest vorgenommen hattest, es mal „ruhiger angehen“ zu lassen?

Eventuell liegt es daran, dass du dir nicht genau überlegt hast, was entspannt in den Tag starten für dich konkret bedeutet. Für mich ist ein großer Faktor in diesem strategischen Ziel Schlafqualität. Ausreichend guter Schlaf ist für mich nicht verhandelbar. Um aber wirklich zu messe und ableiten zu können, wie nahe oder weit entfernt ich diesem Ziel bin, muss ich noch konkreter werden. Was kann ich konkret messen, um meine Schlafqualität zu beeinflussen?

Das Mittel der Wahl - Ein KPI Tree

Ein KPI Tree macht sichtbar, wie strategische Ziele über taktische Maßnahmen und operative KPIs tatsächlich erreicht werden können. Er hilft dabei, den Fokus zu halten und gibt dir eine visuelle Struktur, um zu zeigen: „Wenn ich hier etwas verbessere, wie wirkt sich das dort aus?“

Ein Wunsch, den wir wahrscheinlich alle haben: Entspannter in den Tag starten!

Wie machen wir dieses strategische Ziel messbar?

Entspannter in den Tag starten klingt erst einmal gut, aber was genau heißt das und wie kannst du das messbar machen?  Um dein Strategisches Ziel zu erreichen, musst du wahrscheinlich unter anderem deine Schlafqualität verbessern (taktisch). Und um das zu tun, musst du einige Dinge in deinem Verhalten anpassen (operativ). Im Detail könnte das so aussehen.

  • Blaulicht reduzieren (z. B. keine Bildschirmzeit 1 Stunde vor dem Schlafen)
  • Zur selben Zeit ins Bett gehen
  • Smartphone nachts im Flugmodus lassen
  • Raumtemperatur konstant halten
  • Gedanken notieren statt im Kopf kreisen lassen
  • Benachrichtigungen abends deaktivieren
  • Kein Koffein mehr nach 15 Uhr

Diese Dinge lassen sich vielleicht nicht alle automatisch messen, aber tracken auf jeden Fall. Und du kannst einen konkreten Zusammenhang zwischen deiner Schlafqualität und beobachteten Verhalten herstellen. Damit wirst du mit der Zeit auch merken, welche Faktoren einen besonders großen Einfluss haben und welche für dich vielleicht gar nicht so ausschlaggebend sind. Du kannst dann deinen KPI-Tree auch nochmal anpassen.

Warum dieses Beispiel auch im Business-Kontext funktioniert

Weil wir merken: Strategie funktioniert nie ohne Verhalten. Du kannst nicht "entspannter" in den Tag starten, wenn du nicht ehrlich hinschaust, was diesen Zustand verhindert.

Genauso funktioniert Business Intelligence:

  • Daten, die wirklichen Mehrwert liefern, brauchen gute Prozesse.
  • Gute Prozesse setzen eine gute Umsetzung, also ein gewünschtes Verhalten voraus.
  • Optimales Verhalten im Kontext des strategischen Zieles braucht Klarheit und Feedback.

Und wenn du darüber Klarheit hast, dann kannst du deine KPIs auch in Dashboards visualisieren und zur Umsetzung deiner Strategie verwenden. Bis dahin sind KPIs zwar vielleicht auch nützlich, aber sie werden isoliert betrachtet nie ihre volle Wirkung entfalten.

Impuls für diese Woche

Denk an ein strategisches Ziel, das in deinem Unternehmen auf jedem Slide steht, aber irgendwie nie in der Organisation ankommt.

Frag dich: Was wäre das taktische Ziel, das man daraus ableiten kann?  Und welche ganz konkreten (messbaren!) Faktoren beeinflussen es im Alltag?

Mach daraus deinen eigenen KPI-Tree. Und vielleicht ist der erste Schritt kein Dashboard – sondern einfach ein Gespräch darüber.

Was kommt als Nächstes? - Data Health und der Faktor Mensch

In Teil 1 schauen wir uns an, was passiert, wenn deine KPIs plötzlich „nicht stimmen“ – also die Zahlen im Dashboard nicht das zeigen, was du erwartest.

Ist dann das Dashboard schuld? Oder die Daten? Oder…vielleicht doch wir selbst?

Wir sprechen über die unangenehme, aber wichtige Rolle von Sichtbarkeit. Denn Dashboards lügen nicht – sie zeigen oft einfach nur, was vorher niemand sehen wollte. Und genau das ist die Chance zu echter Data Health.

👉 Teil 1: „Dein Dashboard lügt nicht – es zeigt dir nur, was vorher nie sichtbar war“

Bleib dran! Im nächsten Artikel geht’s um den Moment, in dem Zahlen wehtun. Und warum das gut ist.